Service Reden 2007 › Wilfried Hendricks

  28. Februar 2007
Eröffnungsstatement zur Preisverleihung des digita 2007

 
 
digita-Initiator Wilfried Hendricks, auf der didacta 2007 in Köln
Meine Damen und Herren! Im Namen der Veranstalter - IBI - Institut für Bildung in der Informationsgesellschaft, bild der wissenschaft und Stiftung Lesen - darf ich Sie ganz herzlich begrüßen zur Verleihung des digita. Wir freuen uns sehr, dass Sie unsere Einladung angenommen haben. Wir, das sind

Wolfgang Hess, Chefredakteur von bild der wissenschaft


Bodo Franzmann, Medienforscher bei der Stiftung Lesen


Wilfried Hendricks, Leiter des IBI und Koordinator des digita.

 

 
 


Ich möchte gern einige Personen namentlich erwähnen, über deren Kommen wir uns sehr freuen, und zwar bei:


Ministerialdirigent Martin Günther (Hessisches Kultusministerium) als Vertreter der Schirmherrin, die wegen der Teilnahme an der KMK-Sitzung in Berlin verhindert ist




die Vertreter der Träger der didacta, die den digita mit Ihrer Förderung möglich machen


Die Vorsitzenden der Verbände: Prof. Dr. mult. Wassilios Fthenakis (didacta-Verband) und Wilmar Diepgrond (VdS-Bildungsmedien)
Für die Kölnmesse: Claudia Gasper


die Vertreterin der Intel GmbH, die den digita Intel-Förderpreis ermöglicht: Dr. Martina Roth.

Wir freuen uns über das Kommen der Vertreterinnen und Vertreter der Teilnehmer am diesjährigen Wettbewerb und über alle Gäste, die als "Fans" der Nominierten oder einfach "nur" als Interessenten hier sind. Damit sind alle erwähnt, bis auf die Jurymitglieder des diesjährigen Wettbewerbs, sofern sie Zeit hatten, herzukommen. Sie stelle ich Ihnen im Verlauf der Preisverleihung vor.

 
 
Meine Damen und Herren!
Das Dutzend ist voll! Zum 12. Mal werden die digitas verliehen. Nicht ganz so glamourös wie der Oscar. Aber: dafür ist der digita für viele von Ihnen leichter erreichbar. Auch die Teilnahme an der Preisverleihung macht weniger Probleme.

Wir sind auf diesem "Forum Unterrichtspraxis" mitten im Marktgeschehen der didacta. Schließlich ist der digita der Preis - Ihr Preis! - für den Markt, für den er Signale setzt für Käufer und Anbieter: Es geht um gute didaktische und gestalterische Qualität, die den lernenden Menschen im Bildungsprozess nützt. Ob sich allerdings die qualitativ hochwertigen Produkte am Markt durchsetzen, das steht auf einem anderen Blatt, nämlich mit der Überschrift "Marketing". Das aber ist nicht Gegenstand unseres Preises.

 
 
An dieser Stelle erwarten Sie gewiss einen kurzen Blick auf den Wettbewerb, der heute zum Abschluss und Höhepunkt gelangt. Dieser Blick muss wegen des knappen Zeitfensters für die Veranstaltung kurz ausfallen.
Die erfreulichste Feststellung aus digita-Sicht: Wir hatten eine Rekordbeteiligung. Nach der Teilnahme-Delle im Vorjahr waren wir sehr gespannt, wie die Anmeldungen zum diesjährigen Wettbewerb ausfallen würden. Die eingereichten Produkte waren nicht nur in quantitativer Hinsicht - es gab 125 Einreichungen -, sondern auch qualitativ zu unserer großen Freude sehr überzeugend.
Manche mögen es bedauern, dass wir unsere Betriebsgeheimnisse nicht ausplaudern und mitteilen, wer am Wettbewerb teilgenommen hat. Ich kann nur so viel sagen: Es war in diesem Jahr schwerer als sonst, diejenigen Produkte zu ermitteln, die zur Nominierung vorgeschlagen wurden. Es ist tatsächlich mehr Qualität im Angebot als früher. Immer mehr Entwickler beherrschen nicht nur ihr technisches und gestalterisches Metier, sondern sind auch didaktisch besser aufgestellt als in den zurückliegenden Jahren.


 
 


Was sind Trends, wenn wir schon nicht über Details sprechen? Was ist die Botschaft des diesjährigen Wettbewerbs?

1. Wenn man so will, ist mit der Programmatik des Namenswechsels dieses Forums, dessen Gast wir heute sind, von "Forum Multimedia" zu "Forum Unterrichtspraxis" auch ein programmatischer Wandel beim digita zu verzeichnen.
Es ist nicht mehr wegzudiskutieren: Lehren und Lernen, also auch der Unterricht, sind ohne digitale Medien, ohne "Multimedia" nicht mehr zeitgemäß. Wer den Lernalltag an den verschiedenen Lernorten betrachtet, der hat zwar nicht den Eindruck, dass das Lernen mit digitalen Medien in den öffentlichen Bildungseinrichtungen zum normalen Alltag gehört - das gilt vom Kindergarten bis zur Universität. Aber die Lernenden setzen zunehmend daheim auf die Karte "digitale Medien" und sind von deren Vorteilen überzeugt, nutzen gleichwohl die klassischen Printmedien, die wiederum eindeutig die öffentlichen Bildungseinrichtungen beherrschen. Allerdings beklagen die Lernenden die mangelnden Lernmöglichkeiten mit digitalen Medien und Werkzeugen in Schule und Hochschule.

 
 


2. Der digita als Preis des Bildungsmarktes hat stets in seiner Preispolitik auf die Entwicklungen am Markt reagiert. In der Einladung zum diesjährigen Wettbewerb hieß es: "Aktuellen Entwicklungen am Markt folgend, laden die Veranstalter dazu ein, auch medienübergreifende Lösungen oder Medienpakete einzureichen, in denen Bildungssoftware integriert ist."
Diese Art von Bildungsangeboten ist im diesjährigen Wettbewerb deutlich stärker vertreten. Allerdings gibt es hier eine kritische Feststellung aus der Jury: Wenige Anbieter beherrschen die Kunst, beide Medienarten medienadäquat zu gestalten. In vielen Fällen ist das digitale Medium fast verzichtbar und erscheint fast als Zugeständnis an den Zeitgeist, da es keinen Mehrwert gegenüber dem Buch bietet.
Es scheint für viele Redakteure in den Verlagen schwierig zu sein, ihre Buch-Sozialisation zu überwinden und die Gestaltungsmöglichkeiten der digitalen Medien auszunutzen. Um es verkürzt zu sagen: Das Printprodukt ist das Leitmedium, es wird noch zu stark vom Buch her gedacht, anstatt darüber nachzudenken, welche Inhalte mit welcher Medienart am besten gelernt werden können. Das bedeutet aber auch, dass didaktisch gedacht wird und entsprechende Konsequenzen für die Gestaltung der multimedialen Produkte gezogen werden.

 
 


3. Die Zahl der reinen online-Angebote hat sich erheblich vergrößert: 34 von 125, d. h. ein gutes Viertel der Teilnehmer ist nur im Netz erreichbar. Dass darüber hinaus auch viele CD-ROMs oder DVDs eine Netzanbindung anbieten, gehört fast schon zur Selbstverständlichkeit. Allerdings wird daraus nicht immer für die Lernenden viel gemacht: Auf die Internetadresse des Anbieters verlinkt zu werden, bringt schließlich keinen Erkenntnisgewinn.

Meine Damen und Herren,
begrüßen Sie mit mir Herrn Ministerialdirigent Martin Günther vom Hessischen Kultusministerium!

 
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